Die Puppen

MINKI

Katze, 28, BA, Landschaftspflegerin

Minki ist aus dem Kleinen Felsental im Oberösterreichischen Salzkammergut. Sie hat gerade in Oberbärenstadt den Bachelor an der BoKu gemacht und ist nach Wien gezogen, wo sie einen Job im Gartenbau- oder Floristenmilieu sucht. Mit 14 war sie ein Jahr mit Pezi zusammen, inklusive Verlobung mit Ring im Heuschober am Bärenkogel. Dann hat sie ihn verlassen, für einen sechs Jahre älteren Spaniel. Heute tut ihr das leid. Minki lebt allein und wünscht sich einen festen Freund, einen, von dem sie „waaß, des is der Mann, den i ma nimmer aus mein Leben wegdenken kann“.


PEZI

Bär, 31, BoKu-Student, Casanova und Hanf-Züchter Aufgewachsen im Kleinen Felsental, Realgymnasium in Bärenstadt. Mit 18 ist er von zu Hause weg nach Wien. Jetzt wohnt er in Meidling, studiert noch immer auf der BoKu, baut im Schlafzimmer Cannabis an und hilft Großvati in der Trafik. Der Schwerpunkt in seinem Leben sind Frauen und Zigaretten – „Hot Tschicks“! Pezi hat seit seinem 16. Lebensjahr schon 998 One Night Stands gehabt, und der 1000er will möglichst bald gefeiert werden! Für Samstag Abend hat Pezi ein Date mit Zicki, einer notgeilen Ziege.


GROSSVATI

Bär, 89, Trafikant in Wien Meidling

Großvati Petz war quasi Pezis Alleinerzieher. Vor einigen Jahren verkaufte er sein Haus im Kleinen Felsental, zog zu Pezi nach Wien und übernahm eine Tabak-Trafik in Meidling. Er ist geistig rege und verschmitzt, körperlich aber schon gebrechlich. Er hat zwei Schlaganfälle hinter sich, will die Trafik aber auf keinen Fall aufgeben. Seine Lieblingszeitschrift ist „Playbär“.


FIPS

Maus, 31, Aktienanalyst bei der HYPO Bank

Neurotisch, intelligent, kann gut mit Zahlen umgehen. Als Kind hat er gerne damit angegeben, dass Mäuse viel gescheiter als Bären sind. Er ist schwul, hatte aber noch kein coming out. Er ist seit seiner Kindheit in seinen besten Freund Pezi verliebt, hat es ihm aber noch nie gesagt. In der HYPO hat er viel Arbeit. Seine Freizeit ist begrenzt, sein Liebesleben nicht existent. Eigentlich könnte er sich locker eine Wohnung in Döbling leisten, aber er wohnt im 12. damit er ganz nahe bei Pezi ist.


DAGOBERT

Drache, 51, arbeitslos

Dagoberts Höhle im Kleinen Felsental wurde vor ein paar Jahren im Zuge der Errichtung einer Schnellstraße gesprengt. Er musste auswandern. Dagobert, ein gutmütiger, lustiger Zeitgenosse, zog nach Wien und schlug sich als Straßenkehrer und Schausteller (Feuerspeien) durch. Derzeit ist er arbeitslos. Seine mangelnde Rhetorik („Butatti“) und sein unangepasstes Auftreten („Bussi Bussi“) verhinderten stets bessere Anstellungen. Er hat eine starke Libido und schaut sich gerne Pornos im Internet an.


GANS MIMI

49, Diseuse in Vorstadt-Kaffeehäusern

Frau Mimi erholt sich mühsam von einem schweren Karriereknick. Sie verlor ihren Job beim ORF und ging in Privatkonkurs. Sie musste ihre Villa im Grünen verkaufen und in eine billige Wohnung in Meidling ziehen. Sie versucht sich als Interpretin von teils selbstverfassten Chansons durchzuschlagen. Leider treibt ihr Gesang das Publikum regelmäßig in die Flucht. Privat hadert sie mit ihrem bescheidenen Glück. In Ermangelung anderer Interessenten heiratete sie vor zwei Jahren den Drachen Dagobert. Dessen ständige Paarungsbereitschaft fand sie anfangs willkommen, jetzt ist sie davon genervt, weil im Klimakterium.


HERR HELMI

Kugel mit Helm, 45, Angestellter beim Kuratorium für Verkehrssicherheit

Herr Helmi ist der ewige Loser. Alles geht ihm am Oasch, besonders er selbst. Er ist verschuldet, depressiv und spielsüchtig. Im Café Özgül hofft er ständig auf den Jackpot am einarmigen Banditen. Er lebt allein, seit er beim Ausparken seinen Hund Sokrates überfahren hat. Herr Helmi ist Single. Er lernt schwer Leute kennen, schon wegen seines eigenwilligen Äußeren und seiner Heliumstimme. Letztens wurde ihm der Führerschein abgenommen, weil er betrunken ohne Gurt Auto gefahren ist.


ZWERG BUMSTI

52, Kaufmann, Biertrinker, Verzahrer

Wohnte bis zu seinem 45. Lebensjahr mit seiner Frau im Wald nahe der Tschechischen Grenze, wo er als Schlepper für illegale Gartenzwerge arbeitete. Vor sieben Jahren zog er nach Wien, „wengan Lebensstandard“, wie er seiner Frau erklärte. Im engeren Freundeskreis deutete er an: „Durt gibt‘s mehr zum Pudern“. Herr Bumsti führt in Meidling die Bumsti HandelsgesmbH. Er importiert Eierschwammerl und Heidelbeeren aus Tschernobyl und verkauft sie am Meidlinger Markt als Bioware. Steht, obgleich selbst wenig attraktiv, auf junge knackige Mädchen, besonders Katzen.


ZICKI NAVRATIL

Ziege, 33

Hauptschule und HAK in Favoriten. Zunächst Verkäuferin bei Schoeps und Gazelle, dann Empfangsziege im Sonnenstudio „Karibik“ in Ottakring. Heute Sekretärin bei Admiral Sportwetten. Single. Notgeil. Steht auf Bären und One Night Stands. Ihre liebsten Lokale sind die Bar „French Kiss“ in der Malfattigasse und das SM-Café „Bock-Up“ am Gaudenzdorfer Gürtel. Sie liebt Caesar’s Salad und salzige Lecksteine. Sie hat Pezi in der Trafik Petz gesehen und sich sofort mit ihm ein Date für Samstag Abend ausgemacht.


PAPOTIN

Kochlöffel, 48

Meidlinger Gastronom. Monsieur Papotin ist ursprünglich aus Belgien. Als ihm dort zu langweilig wurde, wanderte er nach Frankreich aus und machte eine Lehre als Koch und Sommelier. Er legt großen Wert auf gepflegte Weine. Ein bewegtes Leben führte ihn über Kanada, Liechtenstein und Haiti nach Wien Meidling, wo er vor drei Jahren unweit der Fockygasse sein Lokal „Crêperie Papotin“ aufmachte. Seither bäckt er tagaus tagein Crêpes „in die Pfann auf mein four“. Wehe, wenn jemand seine Kunstwerke als „Palatschinken“ bezeichnet. Dann wird Papotin sehr böse. Und die Crêpes auch.


JEANETTE

Bärin, 24

Lebt für Shopping und Instagram. Wohnt noch bei den Eltern, in einem Seitenflügel der Villa in Ober St. Veit. Im Gymnasium ist sie zweimal sitzen geblieben. Die Matura hat sie bestanden, weil die Prüfer von ihrer Oberweite abgelenkt und von ihrem Vater bestochen waren. Ihr Medizinstudium ist gescheitert, ihr Onkel hat ihr ein Praktikum bei „oe24 TV“ verschafft. Am Freitag hat sie Pezi im U4 kennengelernt. Normal würde sie nie mit Prolos, aber der Pezi war halt so cool und so fesch.

DIE FASERSCHMEICHLER

Die Faserschmeichler sind lustige rosa Wuschel, die in den siebziger Jahren in Silan Weichspüler entdeckt wurden. Von dort verbreiteten sie sich auf unzählige Wäschestücke, wo sie teilweise bis heute überlebt haben. Faserschmeichler kommen nur in Rudeln vor und singen gerne. Sie sind an und für sich harmlos und freundlich gesinnt, aber man möchte nicht ständig ihrem sinnlosen polyphonen Scatten ausgesetzt sein.